Schrecklicher Sturz von Saša Pelikánová beim SSP-Rennen 300 im italienischen Misano. Ein Highsider in der Gruppe der anderen Fahrer. Wie hat der Kombischutz mit dem eingebauten Airbag funktioniert? Ist Saša ohne Verletzungen davongekommen?
Der Sturz von Saša Pelikánová beim SSP-Rennen 300 im italienischen Misano hat schrecklich ausgesehen und so war er auch. Ein Highsider hat Saša hoch herausgeschleudert und unbarmherzig wieder auf die Strecke unter andere Fahrer zurück geschickt.
Was spielte sich in Saša’s Kopf ab?
"Ich habe mir gedacht... nein, das kann doch nicht wahr sein, schon wieder… . Auch wenn der Sturz in der Wirklichkeit schnell war, hat der „Flug“ trotzdem sehr lange in meinem Kopf gedauert und ich habe nur darum gebeten, dass mich keiner von den anderen Fahrern trifft!"
Alexandra Saša Pelikánová, professionelle Rennfahrerin
Und wie ist es ausgegangen?
Das Ergebnis kennen wir heute schon, Saša ist ohne Verletzungen davongekommen, die PSí Kombi mit dem eingebauten Airbag-System Tech-Air® hat spitzenmäßig funktioniert. Schauen wir uns es näher an und analysieren wir die einzelnen Sturz-Phasen und die Arbeit des eingebauten Airbag-Systems.
Software-Report des Airbag-Systems TECH-AIR®
1. Phase: Grüne Linie - Normal riding
- das softwaregesteuerte Airbag-System „überwacht“ ständig die Situation des Fahrers (Fahrt, Bewegung des Fahrers, ..). Das alles passiert dank dem eingebauten Gyroskop und den Akzelometern, die im Wirbelsäulenprotektor und an Schulterteilen platziert sind. Der Fahrer hat dadurch freie Hände, ist mit keiner Reißleine mit dem Motorrad verbunden und wird nicht eingeschränkt. Der TECH-AIR® Airbag ist direkt in der Kombi eingebaut.
2. Phase: Gelbe Linie - Loss of control
- sobald das System eine Gefahr auswertet, (es wertet die nacheinander kommende Beschleunigung in den einzelnen Achsen X, Y, Z in den einzelnen Sensoren aus), wird der Airbag aktiviert. Auf einer geschlossenen Rennstrecke benutzt der Fahrer den Modus RACE. Dieser wurde aufgrund von gesammelten Daten auf solche Situationen, die beim Rennen vorkommen, eingestellt. Auf der normalen Straße würden Sie das System auf den Modus STREET umschalten, wo die Software die Risiko-Faktoren im normalen Straßenverkehr beobachtet, z.B. auch einen Aufprall gegen ein stehendes Motorrad.
3. Phase: Orange Linie - Flight
- das ist die Phase, wo der Fahrer bereits sein Motorrad verlassen hat. Während dieser Zeit kommt es zum Aufblasen des Airbags. Das System kann so schnell reagieren, dass in dem Moment, wo der Fahrer auf den Boden fällt, der Airbag bereits voll aufgeblasen und der Körper des Fahrers dadurch „befestigt“ ist. In diesem Fall beträgt der Zeitraum zwischen der Aktivierung des Airbags und dem Kontakt mit dem Boden 285 ms, also 240 ms vor dem Kontakt mit der Strecke war der Airbag bereits 100 % aufgeblasen.
Anmerk.: die gelbe vertikale Linie der Graphik markiert das Auslösen des Airbags, das insgesamt bloß 45 ms dauert (ein Augenwink dauert 100 – 400 ms).
4. Phase: Rote Linie - Crash
- der Fahrer fällt auf den Boden. Beim Kontakt mit dem Boden ist der Airbag bereits voll aufgeblasen = der Fahrer voll „befestigt“ und zwar im Hals-, Schultern-, Schlüsselbeine-, Brustkorb-, Lenden-, Bauch und Hüftenbereich.
5. Phase: Hellrote Linie - Sliding
- der Fahrer bewegt sich auf dem Boden (rutscht). Hier kann man nach der vierten Sekunde seit der Aktivierung wieder eine erhöhte Beschleunigung (Überlastung) sehen, die durch das Verlassen der Fahrbahn und das Rollen auf Kieselstein sowie im Gras außerhalb der Strecke verursacht wird.
Der Zeitraum seit der Auswertung einer gefährlichen Situation, über das Aufblasen des Airbags, bis zum eigentlichen Fall auf den Boden beträgt Millisekunden. Alles spielt sich sehr schnell ab. Nach ca. 5 Sekunden seit dem Aufblasen des Airbags kommt es zu seinem allmählichen Ablassen.
Zuerst müssen wir erwähnen, dass in dem RACE-Modus zwei Zündungen möglich sind. Das heißt: falls der Fahrer und das Motorrad nach einem Sturz in Ordnung sind, kann die Fahrt fortgesetzt werden, wobei die vollwertige Funktion des Airbag-Schutzes erhalten bleibt. Eine Ausnahme bildet nur die Übergröße, wo gleichzeitig zwei Patronen aufgebraucht werden.
Ing.Libor Hubík, , Kontrolle des Airbags und der Kombi im PSí-Fertigungsbetrieb
Falls beide Patronen aufgebraucht werden und das LED-Display eine Notwendigkeit des Serviceeinsatzes signalisiert, dann ist es nötig, die Airbag-Weste bzw. auch die Kombi zu PSí zu liefern. In unserer autorisierten Service-Zentrale TECH-AIR® führt ein direkt von der Firma Alpinestars geschulter Mitarbeiter eine fachliche Untersuchung und Reparatur durch. Das alles führen wir direkt in unserem Fertigungsbetrieb innerhalb von 10 Arbeitstagen durch.
Tipp:
Haben Sie gewusst, dass das Airbag-System TECH-AIR® über zwei Regime verfügt? RACE (Rennmodus) a STREET (Straßenmodus). Sie schalten das Regime je nach dem um, wo Sie sich gerade befinden. Sind Sie daran interessiert? Lesen Sie mehr von den Airbag-Kombis.